Einsatz organischer Dünger
- Ein Erfahrungsbericht des INTERGREEN-Partnerbetriebes Schmitt
Ein im Süden Hessens gelegener Tennen-Sportplatz wurde vor Jahren von Fa. Schmitt, Frankfurt in einen Rasenplatz umgebaut. Hierbei wurde eine werkseitig gemischte Rasentragschicht verwendet. Im Rahmen der weiteren Sportplatzpflege standen jährliche Regenerationsmaßnahmen im Fokus, welche in Abhängigkeit der vorherrschenden Situation sowie der finanziellen Möglichkeiten des Vereins durchgeführt worden sind.
Filzschicht-Bildung
Auf Grund einer zunehmenden Filzschichtbildung vor vier Jahren, sollte die weitere Pflege überdacht werden. Bisheriger Standard war es, das Schnittgut auf der Rasenfläche zu belassen. Zudem konnte eine mechanische Filzbeseitigung aus finanziellen Gründen nicht in erforderlicher Regelmäßigkeit ausgeführt werden. In heißen und trockenen Sommermonaten wurde der Boden in Teilbereichen zudem hydrophob, was vermutlich das Bodenleben in Mitleidenschaft gezogen und damit ggf. die Filzbildung weiter angeregt hat. Ebenso zählten drei Düngegaben pro Jahr zu den bestehenden Pflegemaßnahmen; wobei es sich um mineralischen Dünger gehandelt hat.
Neuer Düngeplan mit organischem Dünger
Zur Reduzierung der Filzschicht, wurde ein Düngeplan für den Sportplatz erstellt, welcher die Verwendung eines organischen Düngers vorsah. Ausgebracht werden sollten drei Gaben Dünger pro Jahr und zusätzlich im Frühjahr eine Gabe, um das Bodenleben zu stärken. Der Düngeplan wurde ab der nächsten Saison umgesetzt. Fortgesetzt wurden dabei als jährliche Pflegemaßnahmen Striegeln, Vertikutieren und Aerifizieren.
Das Ausbringen von organischem Dünger unterscheidet sich zu mineralischem Dünger im Grunde nur durch die Menge, die bei organischem Dünger deutlich größer ist. Im ersten Jahr waren es pro Gabe 100g/qm. Dazu kamen im Frühjahr nochmal 150g/qm des Bodenhilfsstoffes, um das Bodenleben zu stärken. Ausgebracht wurde das Material mit einem Pendelstreuer, da sich zeigte, dass dieser sowohl bei dem Bodenhilfsstoff als auch bei dem Dünger ein optimaleres Streubild erzielte als ein Schleuderstreuer.
Im ersten Jahr zeigte sich, dass der Rasenplatz wie gewünscht gleichmäßig grün wurde. Nach Berichten des Platzwarts war die Menge an Schnittgut gleichbleibend. Eine Überprüfung des Rasenfilzes ergab im ersten Jahr keine nennenswerte Veränderung. Im Rahmen der Überprüfung wurde vier bis sechs Mal im Jahr an acht Stellen (in unterschiedlichen Belastungszonen) der Rasenfilz angesehen. Dabei wurde mittels Stechzylinder eine Probe ausgestochen.
Reduzierung der Filzschicht im zweiten Jahr
Bereits im zweiten Jahr der organischen Düngung konnte eine kontinuierliche Reduzierung der Filzschicht festgestellt werden, welche sich bis in den Herbst fortsetzte. Ebenso war zu beobachten, dass die hydrophoben Stellen weniger wurden. Im dritten Jahr wurden die Bodenhilfsstoffe auf 100g/m² reduziert. Die Erfahrungen haben weiter gezeigt, dass sich mit drei Düngegaben pro Jahr eine gleichbleibende Versorgung des Rasens erzielen lässt. Dennoch ist dazu zu raten, mechanische Maßnahmen zur Filzbeseitigung ergänzend vorzunehmen.