So entwässern Sie bestehende Plätze

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Staunässe, die durch Verdichtung entsteht, ist besonders im Herbst, aber auch in niederschlagsreichen Sommern, ein Problem auf den häufig bis zur Belastungsgrenze frequentierten Naturrasenplätzen. Durch die hohe Beanspruchung der Plätze werden die verschiedenen Bodenschichten (z.B. Rasentragschicht, Speicherschicht) im Aufbau undurchlässig.

Mögliche Auswirkungen starker Belastung
- Luftmangel im Boden und schwacher Gasaustausch,
- Mangel an pflanzenverfügbarem Wasser,
- schwaches Regenerationswachstum,
- schlechte Wasserableitung.

Nicht versickernde Niederschläge führen dazu, dass vereinzelte Stellen bis gesamte, stark beanspruchte Bereiche, wie die Mittelachse, nicht mehr benutzbar sind. Durch die Staunässe wird die Regenerationsfähigkeit des Rasens stark beeinträchtigt und die Scherfestigkeit der Rasennarbe nimmt rapide ab. Der Platz ist somit nicht mehr belastbar und muss für den Spielbetrieb gesperrt werden.

Bedeutung von Drainage
Um die Staunässe zu bekämpfen müssen geeignete Maßnahmen zur Drainierung des Platzes ergriffen werden. Als Drainage wird das unterirdische Sammeln und Transportieren von überschüssigem Wasser bezeichnet. Im Sportplatzbau besitzt die Drainage einen sehr hohen Stellenwert, da sie je nach Funktion die Bedingungen und somit die Bespielbarkeit eines Sportplatzes stark beeinflussen kann.

Beim Neubau von Sportplätzen wird daher heute je nach Baugrundbeschaffenheit und Lage mit großzügig dimensionierten Drainagesystemen und extrem durchlässigen Rasentragschichten gearbeitet. Bei Bestandsplätzen gestaltet sich die Entwässerung der Platzfläche schwieriger, da auf den Einsatz von schwerer Technik verzichtet werden muss. Große Bagger und lasergesteuerte Raupen, die beim Neubau eingesetzt werden, würden zu weiteren Verdichtungen und Unebenheiten an der Platzoberfläche führen.

Praxistaugliche Maßnahmen
1. Schlitzdrainage - zur Verbesserung der Wasserabführung mittels gefüllter Schlitze
Dabei werden Schlitze durch die betroffenen Bereiche auf dem Sportplatz gefräst. Das Aushubmaterial wird danach entsorgt. Tiefe,Breite und Abstände der Schlitze sind abhängig von der jeweiligen Platzsituation. Die Schlitze
werden danach mit Verfüllmaterial versehen. Anfallendes Oberflächenwasser muss von diesem Material schnell aufgenommen und in den Baugrund abgeführt werden. Meist wird dabei auf ein filterstabiles Sand-Kies-Gemisch
zurück gegriffen.

2. Rohrdrainage - zur Abführung von überschüssigen Bodenwasser in eine Vorflut
Wie bei der Schlitzdrainage werden Schlitze bzw. Gräben gefräst, in die dann ein Drainagerohr gelegt wird. Dafür werden heute fein gelochte Kunststoffrohre aus PE oder PVC verwendet. Die Rohre werden je nach Bodenbeschaffenheit und der zu erwartenden anfallenden Wassermenge in Ihrer Dimensionierung und im Verlegeabstand den örtlichen Gegebenheiten angepasst. Abschließend werden die Gräben mit einem Kiesgemisch verfüllt.

3. Tiefenlockerung - mit anschließender Besandung zur Bodenlockerung
Zur flächigen Entwässerung von Naturrasenplätzen eignet sich am besten die Tiefenlockerung. Eine Tiefenlockerung mit Spezialgeräten wie VertiDrain, Terra Spike u. ä. führt nachweislich zur Erhöhung der Durchlässigkeit
einer Rasentragschicht. Bei der Tiefenlockerung sollten min. 100 Lockerungsimpulse je Quadratmeter hergestellt werden.

4. Aeriforce
„Aeriforce“ ist eine Spezialmaschine, die von den INTERGREEN-Fachbetrieben auf der Basis Ihrer langjährigen Erfahrung im Sportplatzbau entwickelt wurde. Dieses Spezialgerät kann mehrere Arbeitsgänge auf einmal erledigen.
Einer der wichtigsten Arbeitsgänge ist die Tiefschlitzung, die zur Entwässerung der Rasentragschicht dient. Die Tiefenlockerung und die Bearbeitung des Spielfeldes mit dem Aeriforce – Gerät erfolgen meist in Kombination mit einer Nachsaat daher sollte die Spielfläche 4-6 Wochen nicht bespielt werden.
intergreen_report_02_2011_entwaesserung_drainschlitzeVorbeugung von Staunässe:
Um Staunässe auf Naturasenplätzen vorzubeugen ist bei Errichtung und Unterhaltung Folgendes zu beachten:

Neubau
- entsprechend der Gegebenheiten (Baugrund) Drainagesysteme einbauen (Baugrundgutachten einholen),
- Einbau geprüfter Speicher- und Tragschichten (gemäß DIN 18035 T4)

Pflege + Unterhaltung,
- Belastungsgrenzen der Spielflächen einhalten, max. 20 h pro Woche,
- regelmäßige Erhaltungspflege wie Vertikutieren, Aerifizieren, Besanden,
- je nach Belastung des Spielfeldes alle 2-3Jahre Durchführung einer Regenerationspflege ( Tiefenlockerung, intensive Besandung).

Achten sie bei Bau- und Pflegemaßnahmen auf Ihrer Spielfläche auf DIN – gerechte Umsetzung der Maßnahmen. Bei der Suche nach der für Ihren Rasenplatz geeigneten Methode zur professionellen Entwässerung wenden Sie sich an Ihren kompetenten INTERGREEN-Partner.

Tags: Bodenlockerung