Tipp vom Fachmann: Nachsaat - die richtige Mischung macht's

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Auf vielen Rasenflächen konnte man zum Ende des letzten Jahres deutliche Symptome von  Nährstoffmangel erkennen. Der Herbst, mit seiner milden und teilweise recht feuchten Witterung, ließ die Gräser noch lange wachsen und sorgte so für einen hohen Nährstoffbedarf. Ohne zusätzliche Herbstdüngungen verloren viele Plätze rasch ihr sattes Grün und wurden von Krankheiten befallen. Rotspitzigkeit, Rost und Schneeschimmel hatten schon im November viele Plätze befallen.

Reparatur durch Nachsaat
Diese Krankheiten schwächen die Gräser und verhindern, dass die Pflanzen eine dichte Narbe bilden. Doch nicht nur Krankheiten hinterlassen ihre Spuren, auch der Spiel- und Trainingsbetrieb lässt im Rasen Fehlstellen entstehen. Mit einer Nachsaat werden lückenhafte Rasenflächen schnell „repariert“. Die Nachsaat kann in Teilbereichen per Hand ausgeführt werden. Große Flächen, wie z.B. ein komplettes Spiel- oder  Trainingsfeld, sollten jedoch maschinell bearbeitet werden.

So führen Sie die Nachsaat korrekt aus
Vor einer Nachsaat werden, je nach Bedarf, abgestorbene Gräser und Rasenfilz entfernt. Zum Einsatz kommen Rechen, Striegel (Rasenhexe) oder Verticutierer. Verdichtete Böden und Rasentragschichten müssen aufgelockert und evtl. feinplaniert werden. Wichtig ist, dass die Oberfläche krümelig ist und das Saatgut leicht eingearbeitet werden kann. Nach der Einsaat erfolgt eine ausgewogene Startdüngung. Volldünger mit Langzeitwirkung eignen sich besonders gut.

Anschließend sollte die Fläche ca. zwei Wochen lang täglich beregnet werden, damit die jungen Pflanzen nicht während der Keimphase vertrocknen. Aufgrund der noch schwachen Wurzelbildung ist das Risiko des Vertrocknens anfangs besonders hoch. Die Beregnungsintervalle werden dann Schritt für Schritt wieder vergrößert. Beregnen Sie den Rasen später nur noch bei Bedarf, dafür aber intensiv (15-20 l/m²).

Das richtige Saatgut ist entscheidend
Die Auswahl des Saatgutes trägt entscheidend zum Erfolg bei. Nicht jedes Gras eignet sich für die Verwendung auf Ihrem Fußballplatz. Die Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung und Landschaftsbau e.V., kurz FLL, definiert über die Richtlinie „Regel-Saatgut-Mischungen“ (RSM) einen anerkannten Standard.

Das Saatgutverkehrsgesetz schreibt eine Kennzeichnungspflicht für Rasenmischungen vor. Anhand der Saatgutetiketten können Sie relativ leicht beurteilen, welche Mischung geeignet ist und welche nicht. Im Sportplatzbau (DIN 18035 Teil 4) werden Mischungen nach RSM 3.1 für Neuanlagen und Mischungen gemäß RSM 3.2 für Nachsaaten empfohlen. Diese Mischungen setzen sich überwiegend aus den Arten Lolium perenne (Deutsches Weidelgras) und Poa pratensis (Wiesenrispe) zusammen. Von beiden Arten gibt es verschiedene Sorten, welche sich durch bestimmte Eigenschaften unterscheiden. Saatgutmischungen sollten immer aus mehreren Sorten bestehen, so reduziert sich das Ausfallrisiko.

Die Qualität der Saatgutmischung hängt von den verwendeten Sorten ab. Sorten mit hoher Eignung für die Verwendung als Sportrasen zeichnen sich z.B. durch gute Trittverträglichkeit, hohe Regenerationsfähigkeit und Resistenz gegen Krankheiten aus. Die FLL benotet erprobte Sorten nach ihrer Eignung. Anhand dieser Bewertung können hochwertige und individuelle Mischungen hergestellt werden.

Achten Sie bei der Nachsaat Ihres Rasenspielfeldes immer auf die Verwendung eines geeigneten Saatgutes (RSM 3.2). Bei Beratungswunsch wenden Sie sich an Ihren INTERGREEN-Fachberater.