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Neue Platzsysteme in der Premier League

Für ihre Kunden sind die INTERGREEN®-Partner immer am Ball, wenn es um Erfolg versprechende Besonderheiten geht. Desso GrassMaster ist eine solche Besonderheit. Bei diesem System werden Naturrasenflächen mit Kunstrasenfasern verstärkt.  Das Ziel: Der Rasen wird stabilisiert und so die Strapazierfähigkeit erhöht.

In Großbritannien spielen etwa die Profis von Tottenham Hotspur im White Hart Lane Stadion oder des FC Arsenal im Emirates Stadium auf Desso GrassMaster. Eine INTERGREEN®-Delegation hat sich deren Stadien einmal genauer angesehen. Bernd Rundel, Geschäftsführer der Rundel Sportplatzbau GmbH und INTERGREEN®-Vorstandsmitglied, erzählt.

Hr. Rundel, worum ging es bei dieser Exkursion?
Wir wollten Desso GrassMaster „im Einsatz“ sehen. Plätze der englischen Premier League werden stark beansprucht. Gleichzeitig gibt es in Großbritannien einen hohen Qualitätsanspruch an Spitzenstadien. Also wollten wir wissen, ob sich mit GrassMaster beides vereinbaren lässt.

Was haben Sie vorgefunden?
Ich komme jetzt ins Schwärmen, aber es war wirklich mehr als beeindruckend. Einen Rasen dieser Qualität habe ich in meinem bisherigen Berufsleben nicht gesehen. Diese Weltspitzenclubs haben auch einen Rasen der Superlative.

Geben Sie uns einen Eindruck!
Gleichmäßig in der Färbung, der Dichte, der Schnittlänge. Einfach Bilderbuchrasen. Selbst in den Torräumen, den typischen Problemzonen also, fehlte nicht ein einziger Grashalm.

Englischer Rasen also im bestmöglichen Sinn?
Ob der englische Rasen insgesamt seinen derart guten Ruf verdient, weiß ich nicht. Diese beiden Beispiele aber waren selbst für uns Fachleute etwas ganz besonderes.

Woher kommt das?
Was macht den Unterschied?
Das sind zwei Komponenten. Zum einen haben diese Plätze einen völlig anderen Aufbau als bei uns üblich. Sie bestehen aus einem reinen Sandaufbau mit Rasenheizung. Im Emirates Stadium hat der Platz sogar ein System unterirdischer Bodenbelüftung. Für die Stabilität dieses Sandaufbaus sorgt Desso GrassMaster. Die eigentliche Rasendecke besteht zu 100 Prozent aus Lolium, also deutschem Weidelgras. In beiden Stadien wird nicht mit Fertigrasen gearbeitet, sondern mit Einsaaten.

Aus deutschen Stadien kennen wir die Bilder: Rasen bekommt zu wenig Sonne und wird stark strapaziert. Kahlstellen und Lücken können die Folge sein. Dann muss ausgetauscht werden, um den Spielbetrieb am Laufen zu halten. Wie ist das in England?
In den genannten Stadien gelingt es ganz offenbar, die Qualität des Spielfeldes rund ums Jahr auf einem gleichmäßig sehr hohen Level zu halten. Das hat nicht zuletzt etwas mit Desso GrassMaster zu tun. Die implantierten Fasern geben dem Spielfeld auch unter starker Beanspruchung Stabilität. Wir hatten Gelegenheit, mit den Verantwortlichen der Stadien intensive Gespräche zu führen. Was wir immer wieder heraushörten war, dass der Unterschied wohl auch in der „Pflegephilosophie“ liegt. Bei uns ist es eher üblich, abzuwarten, bis erste sichtbare Schäden da sind. Oft wird dann mit Fertigrasen repariert oder ein ganzer Rasen ausgetauscht. In England versucht man durch intensivste und ständige Bemühungen solche Schäden erst gar nicht entstehen zu lassen. Und damit nicht genug. Einmal im Jahr wird zusätzlich der gesamte Naturrasenbelag herausgenommen. Nur die implantierten Desso GrassMaster-Fasern bleiben stehen. Danach wird alles komplett neu eingesät, mit Folie abgedeckt und nach 6 Wochen wird wieder gespielt. Fertig. Und das funktioniert bei den beiden genannten Beispielen ganz offenbar hervorragend.

Gehütet wie ein Augapfel also?
Ja, da kann man wirklich so sagen. Für ein gesundes Wachstum erhält wie wir es aus unserer Commerzbank Arena kennen  der Rasen permanent spezielles Licht. Die heutigen Stadien selbst geben dem Grün ja oft zu wenig Licht. Also gleicht man aus. Gemäht wird ausschließlich mit handgeführten Spindelmähern. Es wird von Hand gebürstet und gestriegelt. Kleinere Ausrisse oder lose Halme werden nach jedem Spiel mit kleinen handgeführten kleinen Sichelmähern gelöst und abgesaugt. Nachgesät wird permanent. Übers Jahr etwa 150 Gramm pro Quadratmeter.

Hört sich beeindruckend an. Ist dieser Pflegeaufwand aber nicht auch sehr kostenintensiv?
Ist es in der Tat. Um die Plätze kümmern sich jeweils ein Groundmaster mit 3 bis 4 Helfern. Die Ausrüstung der Maschinenparks, auf die das Team zurückgreifen kann, ist perfekt. Und die Kosten für die Beleuchtung sind natürlich auch erheblich. Aber solche Stadien gehören zu Weltelite.

Und der Verein mit dem Durchschnittsbudget, der auf die Kosten achten muss?
Funktioniert GrassMaster nur in der Premier League?
Keineswegs! Das System eignet sich natürlich genauso für unsere Vereine, die einen hohen Anspruch stellen. Auch hier erhöht das Desso GrassMaster-System die Strapazierfähigkeit der Plätze enorm. GrassMaster funktioniert meiner Meinung nach auch hervorragend mit andern Aufbauten und Grasmischungen. Was allerdings Voraussetzung ist, ist eine speziell auf GrassMaster abgestimmte Pflege. Der Aufwand wie in England ist aber, das will ich ausdrücklich betonen, natürlich nicht nötig. Emirates Stadium und Co. das sind die Diamanten und werden auch so behandelt.